Von Verena Kipp
Haben Sie auch schon einmal Filme gesehen, in denen behauptet wurde, dass Jesus gar nicht im Dezember geboren worden ist, sondern im März? Und haben Sie sich auch schon immer gefragt, wieso wir Glaubensbrüder und -schwestern haben, die Weihnachten nicht im Dezember feiern, sondern erst im Januar? … Dann sind Sie hier genau richtig. Doch eines vorweg: Um den Geburtstermin von Jesus Christus ranken sich viele Mythen, und es gibt viele Theorien dazu. Keine von ihnen wurde jemals hundertprozentig bestätigt.Ich habe mich für Sie ein wenig schlau gemacht und werde Ihnen nun meine ganz persönliche Lieblingsversion vorstellen. Bestätigen kann auch die keiner. Aber es ist eine Version, die definitiv ans Herz geht.
Dass sich niemand den Geburtstermin von Jesus gemerkt hat, liegt nicht daran, dass man seine Geburt für unwichtig hielt, sondern eher daran, dass der Geburtstag eines Menschen damals generell nicht die Bedeutung hatte wie für uns heute. Gerade weil Jesus für die Menschen so wichtig war, wollte man sein Geburtsdatum festlegen. Da dieser Versuch aber erst viele hundert Jahre nach seinem Tod startete, war es nun mal nicht mehr möglich, ein historisch belegbares Datum dafür zu finden.
In der Antike (800 vor bis 500 nach Christus) war die Annahme weit verbreitet, dass wichtige Persönlichkeiten an dem Tag sterben, an dem sie auch geboren wurden. Den Todestag Jesu hatte man in diesem Zeitraum bereits auf den vierten Tag nach dem ersten Frühlingsneumond festgelegt. Zu dieser Zeit galt der 45 vor Christus eingeführte julianische Kalender, der ab 1582 nach Christus schrittweise durch den gregorianischen Kalender abgelöst wurde. Seit März 1900 –-und noch bis zum 28. Februar 2100 – besteht zwischen diesen beiden eine Differenz von 13 Tagen: Der julianische Kalender läuft dem gregorianischen stets 13 Tage hinterher. Orthodoxe sowie zahlreiche altorientalische Kirchen orientieren sich bei wichtigen christlichen Ereignissen immer noch am julianischen Kalender. Somit fällt deren Weihnachtsfest auf den 7. Januar.
Demnach ergab es Sinn, Jesu Geburtstermin auf den 25. März zu setzen. In dieser Zeit war man jedoch der Meinung, das Leben eines Menschen entstehe nicht erst mit der Geburt, sondern bereits mit dem Zeugungsakt. Somit legte man den Tag der Zeugung Jesu auf den 25.März und zack, neun Monate später am 25. Dezember erblickte er das Licht der Welt.
Apropos Licht! Sextus Julius Africanus, ein christlicher Chronograf aus Rom, der im dritten Jahrhundert nach Christus lebte, datierte den Tag der Schöpfung ebenfalls auf den 25. März. Das bekräftigte, dass Jesus für eine neue Schöpfung stand. Die Symbolkraft des Lichtes passt dann auch wunderbar in den Dezember. Jesus bringt Hoffnung, Jesus bringt Licht in die Dunkelheit. Und er vertreibt nicht nur die Dunkelheit aus den Herzen, nein, er vertreibt sie auch aus dem Kosmos: Vom Tag seiner Geburt an werden die Tage wieder heller.
Gottesdienst mit Krippenspiel
Di, 24.12.2024 16 Uhr Christnacht
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Als Krippenspielautorin ist es mir jedes Jahr eine Freude, den Blickwinkel auf die wohl berühmteste Geburtsgeschichte der Welt zu legen. Dieses Jahr dürfen Sie sich darauf freuen, die drei Weisen aus dem Morgenland bei „der Suche nach dem Kind“ zu begleiten. Es erwartet Sie ein kurzweiliges Stück mit bekannten Liedern zum Mitsingen, sowie eine Schar von über 30 Teilnehmer*innen, die nur darauf warten, Sie zu bezaubern.
Verena Kipp
Gottesdienst mit Krippenspiel
Di, 24.12.2024 15 Uhr Christnacht
Reformationskirche
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Gottesdienst mit Krippenspiel
Di, 24.12.2024 15 Uhr Christnacht
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