Blick in die Bibel

Gedanken zum Römerbrief – Nicht Verdammnis, sondern Rettung

Ein Bibelkreis in der evangelischen Kirchengemeinde Hilden bespricht zur Zeit den Brief des Apostels Paulus an die Römer. Hier teilt Cornelia Soldat Gedanken zu einzelnen Abschnitten.

Das zweite Kapitel des Römerbriefes hat es in sich. Die Lektüre von Vers 1-16 macht das Herz schwer. Paulus berichtet darüber, dass diejenigen, die sich nicht an das Gesetz halten, von Gott bestraft werden. Den Teilnehmenden am Bibelkreis drängte sich sofort die Art von Kirchenmenschen vergangener Jahrhunderte und Jahrzehnte auf, alle mit der Drohung zum Höllenfeuer auf den rechten Weg zu zwingen.

Dass dies nicht funktioniert, ist allen klar. Nicht durch Zwang kann man den Menschen zur Umkehr und zum richtigen Handeln bringen, sondern durch Einsicht. Und das tut Paulus hier auch.

Schaut man sich die positiven Beispiele an, die Paulus auch gibt, so stellt man folgendes fest: Gott hat sich geoffenbart und den Menschen gezeigt, wie man gut handelt. Dies können alle Menschen tun, und zwar egal, ob sie Christen, Juden, oder “Heiden”, wie Paulus sie nennt, sind. Ja, selbst diejenigen, die von Gottes Offenbarung nichts wissen, können gut im Sinne Gottes handeln und werden von ihm gerettet.

Paulus zeigt hier einen Sinn für das grundsätzlich Gute im Menschen. Alle Menschen, unabhängig von ihrer Konfession, von ihrer Herkunft und ihrem Wissensstand sind in der Lage, gut zu handeln.

Dies ist nicht immer einfach. Uns bleibt nur, es immer wieder zu versuchen und uns immer wieder zu sagen, dass Gott unser Leben begleitet. Mit Gottes Hilfe gelingt es uns, jeden Tag aufs Neue unser Handeln am Guten zu orientieren. Manchmal in ganz kleinen Schritten, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag, von Sonntagsgottesdienst zu Sonntagsgottesdienst.

Paulus gibt uns die schlechten wie die guten Beispiele als Anreiz.

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