Du betrachtest gerade Atem und Stille – erlebte Spiritualität in der Gruppe

Über drei Tage (29.-31.5.2025) in einer Gruppe von 15 Personen mit Helga Segatz, Atemtherapeutin aus München, haben wir uns auf eine Art zusammengefunden, die auch im Rückblick noch erstaunlich ist.

Der Saal des Zentrums der Reformationskirche hat sich mit den Matten und unterschiedlich hohen Sitzhockern verändert. Die Übungen im Sitzen und Liegen ziehen meine Aufmerksamkeit sozusagen nach innen; der Atem leitet meine Wahrnehmung durch den Körper. Wir kennen Redensarten wie „atemlos“ oder „außer Atem“ sein, was sich fast wie eine Verlusterfahrung anhört.  Wir aber „sind zu Atem gekommen“ und spüren die Resonanz der Gruppe.

Nach den Arbeitseinheiten gehen wir in einen sprachlichen Austausch geben uns und Helga Segatz Rückmeldung zum eigenen Erleben und der Leiterin am Ende ein sehr positives Feedback. Die Gruppe ist auch als ein „Wir“ zusammengekommen, obwohl nur einzelne sich kannten, manche aus der Meditationsgruppe, die donnerstags in der Reformationskirche stattfindet.

Spirituelle und gedankliche Impulse sind die andere Seite der leibbezogenen Arbeit mit dem Atmen. Arbeit? Ja, im Sinne der Aneignung dessen, was schon immer zu uns gehört: nämlich der Atem, der uns mit allem verbindet. Ich könnte von einem Zusammenhang von erlebtem Atem und dem Erspüren der eigenen körperlich-leiblichen Fähigkeiten sprechen, der eben auch eine geistige Tätigkeit ist: Momente der Selbstentdeckung.

Der Workshop hat als eines der unterschiedlichen Angebote im Jubiläumsjahr stattgefunden. Die 800-Jahrfeier der Reformationskirche gedenkt einem besonderen Bauwerk im Rheinland und ist zugleich ein Blick in die vielen Formen des Glaubens, die unsere Kirche im Laufe der Jahrhunderte „bezeugen könnte“.

Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen planen wir für das kommende Jahr eine Folgeveranstaltung mit Helga Segatz.

Foto: Helga Segatz