Zwischen der Konfirmation und dem Erwachsensein sind Kirche und Glaube eine Grauzone. Die meisten Jugendlichen gehen nicht in die Kirche. Zum Beispiel, weil ihre Eltern es nicht tun. Selbst Konfirmierte haben so keinen Ansporn weiter den Gottesdienst zu besuchen.
Die Beschäftigung mit dem Glauben außerhalb des Religionsunterrichts ist für uns nicht relevant. Es sei dahingestellt, ob man Kirche „uncool“ findet oder einfach andere Gedanken, Interessen und Probleme hat.
Woher kommt das? Aus Sicht der Entwicklung fangen Jugendliche an die Welt rational zu hinterfragen. Wir suchen Antworten auf unsere Fragen nach Existenz, Sinn im Leben oder ähnlichem nicht in Religion, sondern in Philosophie oder Naturwissenschaft. Geschichten aus der Bibel, die einem als Kind die Welt erklären konnten, werden zu Märchen. Dies passiert, weil man die Fähigkeit dazu besitzt die Wissenschaft zu verstehen. Gleichzeitig wird kritische Auseinandersetzung mit Glaube und Kirche durch, zumindest den evangelischen, Religionsunterricht unterstützt.
Als Jugendlicher ist man nicht in einem Alter, in dem einem etwas gesagt werden kann. Religionsunterricht unterstützt dabei, die eigene Meinung über Gott zu bilden und nach dieser zu leben. Es gibt dort keine Vorschriften der Kirche, was man glauben soll oder wie die Bibel zu verstehen ist. Teil der Freiheitssuche, in der man sich befindet ist so auch, sich nicht von der Kirche etwas sagen zu lassen. Als das fühlt sich der Gottesdienst für viele an.
Abgesehen davon ist Sonntagmorgen um 10 nicht die Zeit, zu der man Jugendliche dazu bringt sich freiwillig mit Gott auseinander zu setzen. Dafür hat Schlaf einen zu hohen Stellenwert.
Zinaida Soldat
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