Der Blickfang in der ev. Friedenskirche ist das große Nagelkreuz, das die gesamte Wand hinter dem Altar einnimmt. Während die Nägel im Zentrum dicht beieinander gesetzt sind, werden sie zu den Rändern hin weniger, so dass die Konturen des Kreuzes eher offen sind.
Das Nagelkreuz ist ein Entwurf des Architekten der Friedenskirche, Baudirektor Weyher (Wuppertal). Er hatte ein ähnliches Kreuz während eines Frankreich-Urlaubs in einer Kirche gesehen und die Idee dem damaligen Bauausschuss vorgestellt. Die Ausführung erfolgte durch die Schreinerfirma Stachelhaus.
Der damalige Geselle Günther Szepanski, der später die Fa. Stachelhaus übernommen hat, erinnert sich zum 50-jährigen Jubiläum der Friedenskirche:
„Damals war ich ja noch ein junger Mann, als wir das Kreuz in der Friedenskirche gemacht haben. Aber das ist für mich immer etwas ganz besonderes geblieben. Allein für das Erstellen der gewaltigen Holzwand an der Stirnseite des Kirchraumes wurden über 7 Tonnen Pitchpane Holz verwendet.
Und an dem Kreuz haben wir wochenlang gearbeitet. Die Nägel wurden nicht genagelt, sondern in vorgebohrte Löcher versenkt. Und immer wieder kam der Architekt und sagte wo und wie die Nägel angeordnet werden sollten. Manchmal hat er uns genervt damit. Mehrmals mussten wir Nägel nachbestellen, und dazu mussten auf die 21 cm langen Nägel dann glatte oder rauhe Köpfe aufgeschweißt werden. Es sind mindestens 2500 Nägel, denn zur Mitte des Kreuzes hin stehen sie immer dichter beieinander.“
Man merkt dem Zimmermann an, dass er immer noch beeindruckt ist von dem Kreuz, an dessen Erstellung er vor 50 Jahren mitgewirkt hat. Udo Pickshaus, Pfarrer an der Friedenskirche, stimmt dem zu: „Auch ich bin immer wieder von dem Kreuz beeindruckt, zeichnet es doch eine Kirche ab, die an den Rändern eher uneindeutig und offen ist, aber ein deutliches und sehr dichtes Zentrum hat.“