Die Evangelische Kirchengemeinde trauert um Johann Wilhelm Abels

Die evangelische Kirchengemeinde trauert um Johann Wilhelm Abels, der 20 Jahre Rektor des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums gewesen ist und am 5. September im Alter von 89 Jahren verstorben ist.

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, den 19.09.2024 um 10:15 Uhr in der Reformationskirche statt.

Das Schulzentrum mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, der Wilhelmine-Fliedner-Schule und dem dazugehörenden Internat (bis 2010) war bis Anfang der 2000er in Trägerschaft unserer Kirchengemeinde.
Nach seiner Pensionierung war Herr Abels als Prädikant und Organist in unserer Gemeinde weiterhin aktiv.

Wir kannten Herrn Abels fast 8 Jahre als unseren Vorgesetzten, denn er war als Schulleiter auch Leiter des Internats. Er war im Gespräch sachlich, zugleich aber auch zugewandt und zeigte sich am Gegenüber interessiert. Als Schulleiter war er mit vielen Prozessen beschäftigt, aber ich erinnere mich an eine besondere Geschichte: Ein Jugendlicher aus dem Internat stand mit seinem Stiefvater in einem herben Konflikt und bat an den Pflichtwochenenden nicht nach Hause fahren zu müssen. Der Vater redete auf Herrn Abels ein, dass Jugendliche gehorchen müssten und Vieles mehr. Er lächelte und meinte, bei uns zählt der Mensch und der Jugendliche konnte bleiben.

Er hat uns später seine Hochzeitsfotos geschickt. Johann Wilhelm Abels hatte als Leiter und Christ entschieden.

Brunhilde Seitzer und Peter Schulz-Bierl

Informationen zur Person finden Sie im 2019 veröffentlichten Portrait, das wir nochmals veröffentlichen:

Johann Wilhelm Abels ist 84 Jahre alt und verwitwet. Er hat vier Kinder, vier Enkel und zwei Urenkel. Er studierte Mathematik und Evangelische Religionslehre für das Lehramt und war von 1972 bis zu seiner Pensionierung 1992 Schulleiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Hilden.

IM PORTRAIT

einBlick: Herr Abels, was können Sie über Ihr ehrenamtliches Engagement berichten?

Herr Abels: Mein Vater war Organist in einer evangelischen Kirche. Er weckte schon früh bei mir das Interesse für Musik. So kam ich zum Chorsingen und zum Orgelspiel. Während meiner Zeit als Schulleiter spielte ich Orgel in der Friedenskirche. Nach meiner Pensionierung machte ich eine Zurüstung zum Prädikanten. Bis zu meinem 80sten Geburtstag hielt ich Gottesdienste inklusive Predigt und Klavierspiel im Alten- und Krankenheim Dorotheum und war somit „Gottes Universalwaffe“. Bis heute spiele ich in den evangelischen Gottesdiensten im Curanum-Seniorenstift am Stadtpark Klavier. Darüber hinaus leite ich bereits im 50sten Semester an der VHS einen Männergesprächskreis über Gott und die Welt.

einBlick: Sie haben 20 Jahre lang das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium geleitet. Gab es dort Situationen, in denen Sie ein klares JA zum Glauben sagen konnten?

Herr Abels: Ja, denn damals begann ich jede Schulwoche mit einer Andacht für alle Schüler und Lehrer. Außerdem wurde jede Lehrerkonferenz mit einer Andacht eingeleitet. einBlick: Haben Sie einen Lieblingsbibelvers? Herr Abels: Mein Lieblingsbibelvers wurde von meinem Pfarrer zu meiner Konfirmation ausgesucht. Er steht in Römer 1, 16 und lautet: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.“ Dieser Bibelvers begleitet mich ein Leben lang. Er ist auch mein Trauspruch und gehört mit zu meiner Ordination als Prädikant.

EinBlick: Gibt es etwas, was Sie sich für unsere Gesellschaft in Sachen Glauben wünschen?

Herr Abels: Meines Erachtens reden wir zu selten mit Freude über unseren Glauben. Unser Glaube ist stumm geworden. Ich wünsche mir, dass Verkündigung lauter und lebendiger wird.

Das Gespräch führte Ute Walter-Funke