Hilden 02. Februar 2024. Im Anschluss an die Demonstration gegen Rechts hatten die evangelische und die katholische Kirchengemeinden zu einer ökumenischen Andacht in die Reformationskirche eingeladen. In der vollbesetzten Reformationskirche erinnerten sich die Andachtsbesucher*innen an die unfassbaren Grausamkeiten der NS Zeit, und die Gefahren von zu langem Schweigen.
Nach einer Begrüßung und dem Verlesen des Hildener Bekenntnisses, wurde eine persönliche Rede von Pfarrer Haiko Behrens durch Verena Kipp verlesen. (Rede gegen Rechts), der deutlich machte, wie fragil Demokratie und Freiheit sind. Den Abschluss bildete nach dem Fürbittengebet und Segen das Lied „Ihr Mächtigen ich will nicht singen….!“ Ein Lied, das die tiefen Wurzeln unseres Glaubens für mich widerspiegelt.
„Eine solche Andacht macht mir Mut, wenn ich in die Kirche blicke und sehe, wie viele Menschen gekommen sind und das gleiche Ziel haben.“ so Pfarrerin Esther Pippig.
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.Mit diesem Zitat von Pfarrer Martin Niemöller begrüße ich Sie hier in der Reformationskirche zu unserer Ökumenischen Andacht.
Begrüßungsansprache von Presbyter Christoph Simons (es gilt das gesprochene Wort)
Ich möchte nicht in einigen Jahren mit den selben Sätzen meine Schuld bekennen müssen, und dass ich augenscheinlich damit nicht alleine bin sehe ich daran, dass Sie und Ihr hier seid.
Das gibt mir Mut und Zuversicht.
Wir sind hier und schweigen nicht.
Gegen Parolen der Ausgrenzung, des Hasses und Menschenfeindlichkeit haben wir etwas entgegenzusetzten. Wir können dagegenhalten, denn die Botschaft Gottes ist die der Liebe und des Friedens, ohne Ansicht von Religion, Hautfarbe, Herkunft….
Gerade mit dem Wissen um die Geschichte unserer evangelischen Kirchengemeinde hier in Hilden während der NS Zeit, und den Worten des Hasses und der Ausgrenzung, die hier in dieser Kirche an diesem Ort gepredigt wurden,
aber auch mit dem Wissen um das Entstehen einer großen Gemeinde der sogenannten Bekennenden Kirche, die auf der Barmer Theologischen Erklärung gründete, und den Widerstand, den diese leistete,
hat im Jahr 2020 die evangelische Kirchengemeinde, begründet auf diesem starken Fundament, ihr Bekenntnis bekräftigt und erneuert.
