Die Evangelische Kirchengemeinde Hilden
Die Evangelische Kirchengemeinde Hilden ist eine vielfältige und lebendige christliche Gemeinschaft, die das Stadtgebiet Hildens umfasst. Sie ist reich an Menschen, die sich mit gegenseitiger Wertschätzung begegnen, sie ist reich an unterschiedlichen Formen der Frömmigkeit und der Spiritualität, reich an Freiheit, Ideen, Kreativität, Glaube, Hoffnung und Liebe.
Theologisches Selbstverständnis und strukturelle Auswirkungen
Die Kirchengemeinde findet sich in ihrer Vielfalt wieder in den zahlreichen biblischen Bildern von „Kirche“. Diese verschiedenen Vorstellungen ergänzen und bereichern sich. In allen Bildern wird die Verbundenheit und die Liebe Gottes mit und zu den Menschen deutlich.
Von folgenden Bildern wollen wir uns leiten lassen:
- Das wandernde Gottesvolk
Dieses Bild beinhaltet das ständige „Werden“ von Kirche im Vertrauen auf die Begleitung Gottes und führt zu einem deutlichen: Ja zum Glauben.
- Festversammlung
Dieses Bild beinhaltet die vielen Feste und Feiertage, die Menschen mit der Kirche verbinden, ebenso wie die Begleitung an Wendepunkten des Lebens bei den sog. Amtshandlungen. Diese Ritualisierung führt zu einem deutlichen: Ja zum Menschen.
- Ein Leib mit vielen Gliedern – bei Gott gibt es viele Wohnungen – das Weinstock-Reben-Bild
Diese Bilder beinhalten die Vielfalt der Kirche und damit auch die der Kirchengemeinde Hilden. Diese biblische Rückbesinnung führt zu einem deutlichen: Ja zur Vielfalt.
Gemeinsam versteht sich dieses dreifache Ja der Gemeinde als eine Antwort auf das Ja Gottes in Jesus Christus. Die Kirchengemeinde fördert daher die Spiritualität in allen möglichen Formen, wendet sich den Menschen in ihrer Bedürftigkeit und Lebens-Sehnsucht zu und bleibt in aller Vielfalt miteinander verbunden.
Das Presbyterium als Gemeindeleitung versteht seinen Auftrag darin, Initiativen in der Gemeinde aufzugreifen, zu fördern, zu begleiten und dazu zu ermutigen. Es sieht sich in alter Tradition stehend mit dem Auftrag sich immer wieder neu der Zukunft zu öffnen.
Die Kirchengemeinde in der Welt und in der Gesellschaft
Die Kirchengemeinde Hilden versteht sich als volkskirchliche Gemeinde ohne in der Welt aufzugehen, sondern der Welt den lebendigen Christus zu bezeugen und sieht sich als ein Teil der weltweiten ökumenischen Kirche. Sie sieht sich als ein Teil der weltweiten ökumenischen Kirche. Sie steht in guter Zusammenarbeit mit anderen christlichen Kirchen, Gruppen und Initiativen. Dazu gehört besonders die zukünfig auszubauende Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde Haan.
Jede Zusammenarbeit soll gefördert und ausgebaut werden in der Erkenntnis, dass nicht alle Arbeitsfelder und Aufgaben von nur einer christlichen Gemeinschaft erfüllt werden können. Hauptamtliche sollen die professionellen Arbeitsbereiche erfüllen und Ehrenamtliche gewinnen, begleiten und anleiten. Die Gemeinde fördert und unterstützt im besonderen Maße das ehrenamtliche Engagement.
Konzeption
Das Presbyterium hat sich die Aufgabe gestellt, die Konzeption den jeweiligen konkreten kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie den eigenen finanziellen und personellen Ressourcen zeitnah anzupassen.
Es geht dabei von folgenden Zielvorstellungen aus:
- Der Dienst der Wortverkündigung, der Sakramentsverwaltung, der Seelsorge und der Kasualien wird vollumfänglich geleistet.
- Die Gesamtgemeinde soll erhalten bleiben. Die vielfältige Arbeit der Kirchengemeinde soll mit möglichst vielen hauptamtlich Mitarbeitenden durchgeführt werden. Die Mitarbeitenden sollten der Evangelische Kirche zugehören. Wenn dies nicht zutrifft, sollen sie einer anderen christlichen Glaubensgemeinschaft angehören oder mindestens den Werten der Evangelischen Kirche zustimmen.
- Alle Arbeitsbereiche sollen in der Gesamtgemeinde erhalten bleiben, wo nötig auch im verringertem Umfang und mit Schwerpunktsetzungen. Dabei ist die Entwicklung der Schwerpunkte ein offener Prozess.
Ausblick
Die Kirchengemeinde Hilden steht im Jahre 2019 vor einem reichhaltigen volkskirchlichem Erbe und der Aufgabe, mit geringer werdenden Ressourcen in einer immer stärker säkularisierten Welt Jesus Christus als Herrn und Heiland dieser Welt in Wort und Tat zu verkünden.
Die Arbeit soll in den kommenden Jahren möglichst vielfältig und reichhaltig weiter gestaltet werden. Das Engagement von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden werden dabei die Arbeitsschwerpunkte bestimmen (sog. „Ressourcenorientiertes Arbeiten“).
Bei strukturellen Veränderungen wird sich das Presbyterium von den o.g. biblisch-theologischen Überlegungen leiten lassen und folgende drei Aspekte bedenken.
- Die ekklesiologische Erkenntnis, dass die Aufgabe der Kirche begründet ist und ihr Ziel findet in der Verkündigung Jesu Christi in Wort und Tat, d.h. in Gottesdienst, Lehre und Diakonie. Das „Ja zum Glauben“ soll bei aller volkskirchlichen Aktivität immer deutlicher werden und könnte zu einer Schwerpunktarbeit für die nächsten Jahre werden.
- Die empirischen Erkenntnisse, die in verschiedenen Umfrageergebnissen deutlich werden, wonach etwa die Hälfte der Evangelischen der Kirche eng verbunden sind. Sie erwarten hauptsächlich diakonische Arbeit der Kirchengemeinde, zeitgemäße Verkündigung in Gottesdiensten und die verlässliche und fachliche pastorale Begleitung an Wendepunkten des Lebens. Das „Ja zur Nähe zum Menschen“ soll bei dieser missionarischen Dimension der Arbeit immer deutlich bleiben.
- Die auf die heutige Gesellschaft bezogenen soziologischen Erkenntnisse, dass eine Arbeit „für alle“ nicht möglich ist, und dass bestimmte Zielgruppen bzw. Milieus je eigene Formen der in 1 und 2 genannten Arbeiten erfordern. Deshalb soll das „Ja zur Vielfalt“ auch bei zurückgehenden Ressourcen an Menschen, Finanzen und Räumen erhalten bleiben.
Das Presbyterium berät nach der Neuwahl des Presbyteriums im Jahr 2020 diese Konzeption erneut.
Zusammengefasst von Pfarrer Ole Hergarten, verabschiedet vom Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Hilden in seiner Sitzung vom 25.3.2019.
Ich stimme völlig mit Ihnen überein, dass es an der Zeit ist, die
Rolle von „Zeitspendern“ neu zu überdenken. Ich denke allerdings, dass
der Begriff „Zeitspender“ an dieser Stelle zu dienend klingt. Es geht
ja nicht darum, dass wir den Menschen, die für ihre Arbeit in der
Kirchengemeinde bezahlt werden, ein paar Stunden pro Woche
unentgeltlich zur Verfügung stellen. Es geht um Engagement in
vielfältigen Bereichen, ohne die wir den Laden früher oder später
dichtmachen könnten.
Ich denke, ein angemessener Begriff sollte das widerspiegeln, und
außerdem den falschen Gegensatz „hauptamtlich – ehrenamtlich“ aufgeben.
Guten Tag!
Endlich habe ich Zeit „gefunden“, die o.a. Konzeption durchzulesen. Hier einige Bemerkungen:
+ im Abschnitt „Konzeption“ wird unter Punkt 2. die Einstellung der hauptamtlich Mitarbeitenden zur Evangelischen Kirche bzw. ihren Werten definiert. Wer überprüft diese geforderte Einstellung und wie wird bei „Nichterfüllen“ bzw. Verstößen verfahren?
+ Bitte teilen Sie mir mit, ob die Abstimmung am 25.03.2019 einstimmig, einmütig oder nach „Kampfabstimmung“ erfolgte oder das Ergebnis der „Schweigepflicht“ unterliegt.
+ Zudem bitte ich im Zuge der Beratung im neuen Presbyterium u.a. über die Verwendung des Begriffes „Ehrenamt“ (Ehrenamtler/ehrenamtlich) zu diskutieren und nachzudenken. Mein (bekannter) Alternativvorschlag = „Zeitspender“!
Mit freundlichen „Zeitspender“-Grüßen