Mein spiritueller Weg

Wo bin ich denn hier gelandet? Die Vögel zwitschern, die Steine unter meinen Füßen fühlen sich rau an… Ich stehe mitten in einem Labyrinth, auf einer grünen Wiese, im Garten des „Haus der Stille“ in Rengsdorf. Um mich herum bewegen sich noch andere Menschen auf dem verschlungenen Pfad – kommen näher, entfernen sich wieder. Wir sind eine kleine Gruppe aus der Gemeinde, die sich bei den offenen Meditationen in der Reformationskirche gefunden hat. An diesem Wochenende tauchen wir intensiv in das Thema Spiritualität ein. Begleitet werden wir von Pfarrer Ole Hergarten, Sabine Jäger und Dr. Hans-Peter Schulz.

Das Ergründen des eigenen spirituellen Lebenswegs ist überraschend. Durch Übungen machen wir Erfahrungen, beschreiben unsere Gedanken und beziehen sie auf das eigene Leben. Begleitende Meditationseinheiten, das „stille Sitzen“ lässt uns – zumindest äußerlich – zur Ruhe kommen. Die vielen Eindrücke arbeiten in der Stille weiter, mit neuen Erkenntnissen, was alles spirituell sein kann: Eine besondere Verbundenheit zwischen Menschen, zu Orten, Worten oder Texten, die einem viel bedeuten, Erlebnisse, die man mit Menschen geteilt hat. Alles Verbindungen, die dazu führen sich selbst zu spüren, die die Seele berühren. Eine spürbare Energie, die tatsächlich göttlich sein könnte.

Und das kann alles innerhalb der (evangelischen) Kirche passieren? Nicht im Zen-Kloster, in Indien, auf Droge oder sonstwo? Es geschieht aus der christlichen Tradition heraus, die es in der Mystik einmal gab und die lange Zeit verschüttet war – noch so eine Erkenntnis. Können wir diesen spirituellen Weg zum Glauben wiederbeleben? Einen Glauben, den ich fühlen kann und den ich mir nicht über den Verstand herleiten muss? In einer Zeit, in der wir alle über den Verstand funktionieren müssen und uns viel zu oft selbst verlieren, ist das eine echte Alternative. In unserer Kirchengemeinde gibt es dieses Angebot. Beim abendlichen Zusammensitzen sind sich alle einig. Wir wollen weitergehen – mal sehen wohin uns der Weg führt. Vielleicht ja zu mehr Dankbarkeit und Verbundenheit, mit allem was uns auf dieser wunderschönen Erde umgibt?

Isabell Orgassa

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