Du betrachtest gerade Superintendenten Pfarrer Frank Weber – Eine Ära geht zu Ende
Superintendent Pfarrer Frank Weber

Das Interview führte Pfarrerin Sara Schäfer, Kirchengemeinde Erkrath

1. Wie hast du dir zu Beginn dein Amt vorgestellt? Was davon hat sich bewahrheitet?

Ich hatte vor allem großen Respekt vor dem Amt des Superintendenten. Auf der einen Seite war das unbekanntes Terrain, auf der anderen Seite war ich durch meine Zeit als Skriba und Assessor nicht ganz unvorbereitet. So bin ich mit einem großen Pflichtgefühl in das Amt gestartet und habe mich z.B. darin eingearbeitet, dass ich viel mehr mit Gruppen zu tun habe, z.B. mit Kollegien oder Presbyterien. Bis 2015 war ich mit 75% Stellenanteil Superintendent und zu 25% in der Kirchengemeinde Haan tätig, was immer wieder ein Umdenken in meiner Rolle und den Aufgaben erforderte.

Mein Leitvers „Gott gebe mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.“ hat mich gut durch die Jahre geführt.

2. Was waren Höhepunkte deiner Arbeit?

Spontan fällt mir da das Reformationsjubiläum 2017 ein, als unser Kirchenkreis zusammen mit dem Kirchenkreis Niederberg und dem Kreisdechanat einen großen Gottesdienst im Nevigeser Dom gefeiert hat. Dann die Nacht der offenen Kirchen und viele kleinere Highlights, bei denen deutlich wurde, dass die Kirchen Spaß an der Zusammenarbeit haben.

Aus den beiden Partnerschaftstreffen, bei denen Delegationen aus unserer Partnerregion im Kongo uns besucht haben, ergaben sich interessante Gespräche und schöne Veranstaltungen.

Persönlich habe ich mich im Bereich „Seelsorge“ stark eingebracht, z.B. in meiner Beschäftigung mit dem Thema „Kriegskinder“ oder im Fachbereich „Seelsorge“ der Landeskirche.

3. Gab es einen Tiefpunkt?

Im Nachhinein hatten wir bei einer Sparsynode zwar einen großen Druck, Posten einzusparen, gleichzeitig haben wir uns im Rückblick einigen Druck auch selbst gemacht. Es war bitter, vieles aufzugeben, was erst zehn bis 15 Jahre zuvor errichtet worden war.

4. Was wirst du nicht vermissen?

November-Abendtermine J Vermutlich werde ich in einigen Wochen genauer sagen können, was mir fehlt und was nicht. Vermissen werde ich den wöchentlichen Jour fixe mit meinen Kollegen. Natürlich hat das manchmal Zeit gekostet, war aber auch immer ein wertvoller Austausch.

Wir wünschen Frank Weber ein gutes Ankommen im Ruhestand!

Foto: Beate Meurer