„Windrose“ so heißt der neue Verbund im Kirchenkreis, in den unsere Kindertagesstätten am 01.08. neu aufgenommen werden. Ein nautisches Symbol für evangelische Einrichtungen? Der Untertitel „Wunder wollen wachsen“ verspricht, dass die bekannte Symbolik aus dem Kompass mehr will als nur die Himmelsrichtung angeben.
In dem Gottesdienst anlässlich des Trägerwechsels am 12. Juli entfaltet Pfarrerin Nicole Hagemann in ihrer Predigt das „Gleichnis der Windrose“. „Dieses könnte in der Bibel stehen, denn es ist gefüllt von biblischen Motiven“, sagt Pfarrerin Hagemann, „aber es ist ein Bild dieser Zeit.“
Pfarrerin Nicole Hagemann als Verantwortliche für den Trägerwechsel und Pfarrer Ole Hergarten als Vorsitzender des Presbyteriums überreichten die „Gleichnisschachtel“, die Sie mit ihrem Inhalt im Bild entdecken können.
Gleichnisschachtel – ein Ja zum Glauben: Ein Gleichnis ist etwas Wertvolles, aber auch etwas Verschlossenes. Ein Geschenk, das geöffnet werden will. In der Bibel erzählt es immer einen Weg, wie das Reich Gottes Wirklichkeit werden kann. Kindertagesstätten als Verwirklichungsort für das Reich Gottes – das ist ein wunderbarer Gedanke, der wachsen und sich entfalten soll, ein hoher Anspruch für die Geschäftsführung und alle Mitarbeitenden.
Rosen – ein Ja zum Menschen: Sie sind edle Gewächse, deren Blütenkopf als erstes auffällt, aber die in ihrem Wachstum viele Geheimnisse verbergen. Wir Menschen sind als Gedanken Gottes ebenfalls einzigartig. Mit den Blüten unseres Lebens, dem auffälligen, eigenen Duft werden wir von unserer Umwelt wahrgenommen. Aber da ist noch mehr. Wir wurzeln in unserer Familie, ziehen Energie durch Zuspruch, Spiritualität, das Erleben der Wunder Gottes – den Blättern in unserem Leben. Das alles lässt uns wachsen, nicht immer ganz gradlinig und auch nicht immer perfekt, aber gewollt als aufrechte, selbstbewusste Lebewesen, die natürlich auch Stacheln an sich tragen, die Dinge, die piksig sind, die manchmal verletzen können, die aber auch zu uns gehören. In einer Kindertagesstätte hat das Team zusammen mit den Eltern die Aufgabe, die Kinder zu solchen Schätzen der Natur wachsen zu lassen.
Wind – ein Ja zur Vielfalt: Wind und Atem/Geist Gottes – das ist sprachlich eins. Spannenderweise wird zur Zeit der hebräischen Bibelerzählungen nicht zwischen Wind und Himmelsrichtungen unterschieden: Gottes Wind weht überall, aber eben auch aus unterschiedlichen Richtungen oder in unterschiedliche Richtungen. Es gibt keinen Ort in dieser Welt, an dem Gott seinen Wind, seinen Atem nicht wehen lässt. Vielleicht passt uns die Intensität nicht immer, aber durch den Gedanken der Schöpfung tragen wir den Atem sogar in uns.
Die neue Geschäftsführung wird ihre Einrichtungen, die Kindertagesstätten, die von unserer Kirchengemeinde religionspädagogisch und spirituell begleitet werden, in dem Sinne dieses Gleichnisses leiten. Ist sie die Reederei oder Kapitänin, auf jeden Fall wird Nuria Modersitzki unsere drei Schiffe Kita Sonnenschein und die Kindertagesstätten an der Friedenskirche und an der Erlöserkirche mit den dortigen Mannschaften sicher durch die kommende Zeit navigieren. Dazu wünschen wir allen Gottes Segen.